Pressemitteilung: UWG für interkommunales Industriegebiet und strikt gegen „Wildeshausen-West“
In einer aktuellen Pressemitteilung von MIT und HGV beklagen beide Interessenverbände, dass in den vergangenen 20-25 Jahren die Schaffung von Industrieflächen in Wildeshausen nicht vorangekommen sei. „Das geht sicherlich erst einmal an die Adressen jener Parteien, die hier in dem genannten Zeitraum das Sagen hatten“, meint UWG Ratsherr Wolfgang Däubler, „aber wir sind ja jetzt auf einem guten Weg. Mit dem klaren Statement für ein interkommunales Gewerbe- und Industriegebiet in Hockensberg haben sich die Bürgermeister von Dötlingen, Harpstedt und Wildeshausen auf einer Veranstaltung am 29.06.2016 klar positioniert“.
Mit Unterstützung des Landkreises und erheblichen Fördermitteln der EU sollte es hier möglichst bald losgehen. „Dieses gemeinsame Vorgehen findet die uneingeschränkte Zustimmung der UWG“, so der UWG Fraktionsvorsitzende Rainer Kolloge, „wir brauchen Industriefläche für Wildeshauser Unternehmen, die aussiedeln wollen und auch Flächen für neu anzusiedelnde Unternehmen von Außen. Allerdings sind und werden wir kein echter Industriestandort in Wildeshausen. Für uns haben mittelständische Unternehmen mit sicheren regulären Arbeitsplätzen den Vorrang vor Billiglohnbetrieben“. Nach Ansicht der UWG decken die Flächen in Hockensberg den Bedarf daher auch völlig ab.
Auf strikte Ablehnung stößt bei der UWG dagegen die von CDU, SPD, FDP und Grünen geforderte Entwicklung eines Industriegebietes West an der Autobahn, nahe Aumühle. Bis zu 80 ha Wald sollen hier – im Zentrum des Naturparks Wildeshauser Geest – gefällt werden, um in einem ersten Schritt einem Wildeshauser Erdbauunternehmen einen bis zu 12 m tiefen Sandabbau zu ermöglichen. Anschließend sollen die Flächen dann als Industrieflächen ausgebaut und vermarktet werden. „Abgesehen davon, dass die MIT-Forderung nach einem zeitnahen Handeln nicht erfüllt wird, frage ich mich, welches Unternehmen in einer auf 5-12 m Tiefe ausgehobenen Senke seine Gebäude errichten will“, fragt sich Ratsherr Johannes, „diese Flächen werden wir doch niemals los.“ „Industriegebiete kosten den Steuerzahler viel Geld und sind in der Umgebung, z.B. in Ahlhorn und zukünftig wohl auch in Varnhorn im Überfluss vorhanden,“ ergänzt Ratsherr Däubler. „Was werden unsere Kinder sagen, wenn wir unseren Wald zerstören und für teures Geld Industrieflächen schaffen, die nicht gebraucht werden“ zeigt sich Däubler betrübt über die kurzsichtigen Pläne der derzeitigen Ratsmehrheit.