Pressemitteilung: Beratung des Haushalts 2018: UWG ruft CDU und SPD zum Verzicht auf Industriegebiet Wildeshausen West auf
„Die derzeit im Haushalt vorgesehenen Investitionen für das Industriegebiet Wildeshausen West sind aus finanz- und umweltpolitischen Gründen nicht zu verantworten“, sagt der UWG Fraktionsvorsitzende Rainer Kolloge, „das Geld ist in unseren Schulen und der Innenstadt besser angelegt. Dort wird es auch wirklich benötigt.“ Kolloge meint, dass die Planungen des Industriegebietes bei unbefangener Betrachtung sofort beendet werden müssen und fordert die Befürworter des Projekts in CDU und SPD zur Umkehr auf. „Von dem geplanten Industriegebiet profitieren allein die Eigentümer der betroffenen Grundstücke“, ergänzt der UWG Ratsherr Hermann Hitz, „die Stadt hat keinen Vorteil“. Tatsache ist, dass ein Grundstückseigentümer auf der Fläche zunächst über Jahre Sand abbauen möchte und die dann mehrere Meter tief ausgekofferte Fläche erst im Anschluss der Stadt überlassen will.
Der lukrative Sandabbau ist dabei – soweit ersichtlich – nur möglich, wenn das Areal später als Industriegebiet ausgewiesen wird. Die Eigentümer der Flächen haben daher erkennbar ein großes Interesse an der Planung des Industriegebietes. Der Nutzen für Wildeshausen ist dagegen zweifelhaft. Unabhängig davon, dass nach den gegenwärtigen Planungen schon nicht absehbar ist, wann etwaige Industrieflächen in Wildeshausen West überhaupt zur Verfügung stehen, ist keineswegs sicher, ob es jemals eine Nachfrage für das Gebiet gibt. Denn schon in Visbek und Ahlhorn sind weitaus größere Flächen im Angebot. Auch mit zukünftigen Gewerbesteuereinnahmen lassen sich die immensen Investitionen für das Industriegebiet nicht rechtfertigen. Von dem ohnehin erst nach einem Abschreibungszeitraum erzielbaren Gewerbesteueraufkommen verbleibt aufgrund einer Verrechnung mit Steuerzuweisungen des Landes nur ein geringer Anteil von etwa 15 % bei der Stadt. „Vor diesem Hintergrund gibt es keinen Anlass, für Wildeshausen West viele Millionen Euro zu investieren und über zwanzig Hektar Wald an unserem Ortseingang zu fällen“, so Kolloge abschließend, „die wirklich benötigten Flächen für Gewerbe und Industrie können wir wesentlich schneller, kostengünstiger und umweltschonender in interkommunaler Zusammenarbeit mit Dötlingen und vielleicht später auch mit Großenkneten schaffen. Mit der Gemeinde Dötlingen sind wir da ja schon auf einem sehr guten Weg.“
Rainer Kolloge
UWG-Fraktion im Stadtrat