Pressemitteilung: Abriss des „Alten Wittekind“ ist der falsche Weg – UWG verärgert über das Vorgehen der Verwaltung
„Die schlechten Nachrichten für Wildeshausen reißen nicht ab“, meint der UWG-Fraktionsvorsitzende Rainer Kolloge zu dem aktuell geplanten Abriss der Traditionsgaststätte „Alter Wittekind“ in Zwischenbrücken. „Es mutet schon fast zynisch an, wenn der Bürgermeister diese Woche im Rahmen des städtebaulichen Entwicklungskonzepts „Wildeshausen 2030“ zu einem Workshop für das Stadtquartier „Huntetor“ einlädt und zwei Tage später mit Unterstützung der Verwaltung der Abriss eines weiteren alten Gebäudes in eben diesem Quartier beschlossen werden soll“. Da die Abrissgenehmigung für die drei Gebäude der alten Lohgerberei an der Huntestraße dem Vernehmen nach ebenfalls schon vorliegt, gibt es eigentlich nicht mehr besonders viel zu besprechen im Workshop „Stadtquartier Huntetor“. Jedenfalls nicht im Hinblick auf die historisch erhaltenswerte Bebauung. Besonders verärgert ist die UWG im Übrigen über die Vorlage der Verwaltung zum Abriss in Zwischenbrücken.
Aufgrund der in dem Bereich geltenden Erhaltungssatzung könnte ein Abriss untersagt werden, wenn das betroffene Gebäude eine das Ortsbild prägende Wirkung hat oder von städtebaulicher oder geschichtlicher Bedeutung ist. Dies wird für den „Alten Wittekind“ von der Verwaltung ohne nähere Begründung verneint. „Wenn ich durch Zwischenbrücken gehe, sehe ich eigentlich kaum ein Gebäude, dass das dortige Ortsbild stärker prägt, als die alte Gaststätte“, meint UWG-Ratsherr Heiner Spille. „Würde man die jetzt unansehnlich wirkende Fassade historisch sanieren, wäre das Gebäude neben dem „Hannoverschen Hof“ ein echter Blickfang“. „Manchmal habe ich das Gefühl, dass unsere Verwaltung keinen Wert auf den Erhalt unserer alten Stadt legt und nur noch die wirtschaftlichen Interessen etwaiger Investoren vertritt“, sorgt sich UWG-Ratsherr Wolfgang Däubler. Tatsächlich plant der Investor Helmut Rang an der Stelle des „Alten Wittekind“ einen die gesamte angrenzende Bebauung weit überragenden preiswerten Einheitsbau. „Das ist sehr schade“, meint Kolloge, „aber irgendwie typisch für Wildeshausen. Dabei sehen wir gerade bei dem neuen Vorhaben am Marktplatz, dass es auch anders gehen kann.“
Rainer Kolloge
UWG-Fraktion im Stadtrat