Pressemitteilung zum Umzug von Burmeister
Ist es wirklich ernst gemeint, wenn die MIT in Wildeshausen jetzt ein Unternehmen Burmeister ins Rennen schickt, um Stimmung gegen die Ablehnung eines geplanten Industriegebietes zu machen?
Ein Unternehmen, das bereits vor fast zwei Jahren nach Rechterfeld umgezogen ist, wo ein mögliches Industriegebiet Wildeshausen West planerisch noch weiter weg war als heute. Hängt dieser Umzug nicht doch vielmehr mit der Tatsache zusammen, dass Zulieferwege verkürzt werden sollten oder der angedachte Verkauf eines Gebäudes in Wildeshausen einen viel geringeren Erlös bringen sollte als vom Unternehmen erhofft? Doch letztendlich sind diese Fragen, warum das Unternehmen denn nun wirklich umgezogen ist, für Wildeshausen West weder von Bedeutung noch sind sie es Wert, sie weiter zu verfolgen. Doch eine interessante Frage bleibt bestehen. Das Unternehmen Burmeister wäre angeblich nicht nach Rechterfeld gezogen, wenn es das Industriegebiet Wildeshausen West gegeben hätte. Stellt sich doch damit die Frage, wann das Unternehmen denn dann aus Rechterfeld in das Industriegebiet ziehen könnte?
Nach einem Gutachten der Firma IDN (April 2016) soll in dem Bereich bis zu einer Abbaustärke von 14 Metern Sand abgebaut werden. Hinzu kommt der Abbau des Oberbodens. Die Firma Scheele geht deshalb von einer Abbaudauer von ca. 11 Jahren aus. Das bedeutet, 16200 LKW-Ladungen, also 65 LKW pro Tag. Die Zeit für das Abholzen des Waldes ist noch nicht eingerechnet. Also unterstellen wir den Idealfall und begrüßen das Unternehmen Burmeister im Jahr 2030 wieder in Wildeshausen.
Ganz deutlich erteilt die UWG Fraktion der MIT hiermit die Absage, mit derartigen Artikeln diejenigen zu diskreditieren, die sich für den Umweltschutz einsetzen.
Die Diskussion um Wildeshausen West zeigt deutlich die unterschiedlichen Ansichten zu diesem Thema. Auf der einen Seite gibt es die CDU, mit dem der Partei angegliederten Unternehmerverband der MIT, der CDW und der SPD, die mit immer gleichen, seit Jahrzehnten unveränderten Argumenten, für das ausschließliche Wohl von Unternehmen in Wildeshausen eintreten. Oftmals auch auf Kosten der Steuerzahler, die mit Plattitüden verunsichert werden sollen, wie es mit dem Burmeister Artikel wieder einmal versucht wurde. Suggeriert werden soll, dass nur sie für das Wohl der Gesellschaft und der Wirtschaft eintreten.
Die UWG stellt die Frage, ob es nicht endlich an der Zeit ist umzudenken? Wie lange soll dieses Denken von gestern wirklich wichtige Entscheidungen von heute beeinflussen?
Die andere Seite ist die, dass der Umweltschutz nicht mehr nur noch nachrangig betrachtet werden darf. Die Auswirkungen dieses Raubbaues werden uns auf der Welt immer deutlicher vor Augen geführt. Die UWG steht nicht für das „immer weiter so“ sondern für Nachhaltigkeit und dem Wissen, das wir maßhalten müssen. Wir sollten für unsere Enkel planen und nicht nur für einige Unternehmen.
Thomas Johannes
UWG-Fraktion im Stadtrat